14.04.2008 |
Berliner Jugend-Mannschaftsmeisterschaft Altersklasse u10 |
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Plätze 4 und 9 für die Teams von Empor Berlin
Wie im Vorjahr traten wir mit zwei Teams an. Empor 1 in der Besetzung Floyd Schmid, Victoria Berdin, Jakob Scheinhütte, Dan Topaj und Artem Wassiliew. Artem unterstützte uns in Runde 1 gegen die Schachpinguine. Artem, Jahrgang 2000, trainiert 2-3mal wöchentlich bei Isaak Pertschennok und durfte lt. Reglement als Mitglied von Bilingua (nicht dem BSV angeschlossen) bei uns mitspielen. Die zweite Mannschaft spielte mit Georg Henke am Spitzenbrett, Leon Hertzfeldt, Robert Steglich, Johanna Alcer und Lasse Wild. 15 Teams traten an, wobei von den für Chemie Weißensee gemeldeten fünf Teams 2-3 reine Schulmannschaften waren und am Ende die letzten Plätze unter sich ausmachten. Als Favoriten waren sicherlich Chemie Weißensee (mit den u10-Finalteilnehmern Moritz Greßmann und Elisabeth Koch), TuS Makkabi (mit Leonid Sawlin Berliner Meister und Simon Baevski, 4. im Finale), Empor (mit dem Vizemeister Floyd Schmid und Finalteilnehmerin Victoria Berdin) und die Treptower zu sehen. Runde 1 Empor 1 - Schachpinguine 3:1 und Empor 2 Chemie Weißensee 4 3:1 Der Wettkampfverlauf war längst nicht so klar wie vermutet: Da wir in diesem Spiel auf Floyd verzichten mussten, trafen an Brett ein Emily Hamacher und Victoria Berdin aufeinander. Hier konnte Victoria sozusagen die Partie aus der u10-Mädchenmeisterschaft im Januar nachholen, die sie aufgrund eines Mißverständnisses kampflos verlor. Emily wurde in der Folge Berliner Meisterin, Victoria unterlag im Stichkampf um Platz 2 Elisabeth Koch und fährt nun nicht zur DEM nach Willingen. Mit viel Glück gewann Victoria auch in einer Kurzpartie, nachdem Emily ein einzügiges Matt übersehen hatte. An Brett 4 machte Artem seine Sache recht gut, konnte die Niederlage jedoch nicht abwenden. Jakob und Dan gewannen ihre Partien recht sicher, wobei Jakob seeelenruhig mitschrieb, obwohl er längst weniger als 5min auf der Uhr hatte, was uns einige Schweißtropfen bescherte. O-Ton Jakob hinterher: Ich wollte zeigen, das ich das auch so schaffe… Auch der Zweiten gelang ein guter Turnierstart: Chemie Weißensee wurde mit 3:1 besiegt Georg, Leon und Robert gewannen, nur Johanna musste die Niederlage akzeptieren. Runde 2: Empor 1 Rotation Pankow 4:0 und Empor 2 Treptower SV 1:3 Wir hatten uns nun mit Floyd am Spitzenbrett verstärken können. Das brachte wohl mächtig Auftrieb, denn mit 4:0 wurden die Rotationer mit einer starken Leistung doch unter Wert geschlagen. Die Zweite hielt sich wacker: Robert holte den Ehrenpunkt, während am Spitzenbrett Georg dem Sizilianer von Ulrich Pixa unterlag. Große Überraschung: Baumschulenweg schlägt TuS Makkabi mit 3:1!
Runde 3: Empor 1 Treptower SV 1:3 und Empor 2 Chemie Weißensee 5 4:0 Ich hatte schon geunkt: Nach einem hohen Sieg setzt es meist eine Niederlage… Und die Treptower waren schon ein starker Gegner aber zu schlagen! Victoria übersah gegen Nouri eine Springergabel, verlor die Dame gegen zwei Figuren und hatte kein richtiges Vertrauen mehr in ihre Angriffsstellung, obwohl hier noch viel möglich war. Bei Dan ging es hin und her, letztendlich auch hier eine Niederlage. An Brett 1 kämpften die beiden u10-Finalteilnehmer gegeneinander. Hier es dort noch remis, unterlag Floyd diesmal Ulrich Pixa. Lediglich Jakob konnte seine Partie im Endspiel schön gewinnen. Die zweite fertigte Chemie Weißensee 5 deutlich mit 4:0 ab. Johanna holte dabei ihren ersten Punkt bei Mannschaftskämpfen! Baumschulenweg unterliegt Chemie Weißensee glatt mit 4:0. Runde 4: Empor 1 - Empor 2 4:0 Es kam fast, wie es kommen musste: Den Samstag hatten beide Teams mit 4:2 Punkten beendet - der Sonntagsauftakt bedeutete nun ein Spiel gegeneinander. An Brett 4 ärgerte sich Lasse schon nach wenigen Zügen: Dan setzte ihn kurzerhand -na nicht ganz, aber fast Schäfermatt. Ich hatte beiden dann gleich noch eine weitere Wettkampfpartie außerhalb des Turniersaals verordnet, auch weil sich Dan mit 5. Df3 nicht an die Eröffnungsgrundsätze hielt…und diesmal sah das bei Lasse schon viel, viel besser aus.
Auch an Brett 1 war die Partie schnell beendet. Hier war der Verlauf aber sehr interessant: Georg hielt mächtig dagegen und holte sich sogar eine verlorene Figur zurück. Gegen Floyds Plan, auf c2 Matt zu setzen, fand er dann jedoch nicht die möglich Erwiderung und musste schnell die Waffen strecken. Richtig gute und lange ausgekämpfte Partien waren an Brett 2 (Victoria gegen Leon) und Brett 3 (Jakob gegen Robert) zu sehen. Victoria hatte einen großen Stellungsvorteil erreicht, kam aber nicht weiter, da der schwarze König a8 zuverlässig vom weißen Bauern a7 (!) geschützt war. Erst als Leon die Deckung des Punktes c7 aufgab, beendete die Wanderung des weißen Springer nach Sxc7 die Partie auch gleich mit matt. Mit Robert und Jakob saßen sich die beiden Mr. 100% gegenüber ein Freundschaftskampf? Ja schon (Robert und Jakob gehen auch in die gleiche Klasse) aber hier wurde hart und ausdauernd gekämpft. Nachdem Jakob über einige wichtiger Felder freiwillig die Kontrolle aufgab und auch noch verfehlt eine Figur opferte, stand es zeitweilig ziemlich schlecht um ihn. Erst nachdem Robert das Öffnen des Königsflügels zuließ, holte er sich mit der Dame das Material mit Zinsen zurück. Und anstelle einen ganzen Turm zu nehmen, entdeckte er dann ein Matt in 4 Zügen (na gut, es gab noch ein anderes in zwei Zügen…). Im Spitzenduell der verlustpunktfreien Mannschaften siegte Chemie Weißensee 2,5:1,5 gegen den Treptower SV. TuS Makkabi besiegt die Schachpinguine mit 3:1 und Baumschulenweg holt gegen Rotation Pankow ein 2:2. Runde 5: Empor 1 Chemie Weißensee 1 1:3 Empor 2 Borussia Friedrichsfelde 2:2 Meinte es die Auslosung nun gut mit uns oder nicht? Mit einem Sieg konnten wir nun noch ganz weit nach vorn kommen, mit einem Unentschieden hatten wir eine Medaille sicher. Andererseits. Eine Niederlage dagegen konnte uns noch weit nach hinten werfen. Empor 2: Der Zweiten hatte ich gegen Borussia durchaus einen Sieg zugetraut. Lasse hatte sich nun sichtlich an die Turnieratmosphäre gewöhnt und spielte recht ordentlich, auch Georg, Leon und Robert begannen gut. Dann war es jedoch an Brett 1 bei Georg schnell vorbei: Auf ein Läuferschach zieht Georg schnell den König, dann noch ein kleiner Bauernzug des Gegners und die Mattfalle war perfekt. Ärgerlich nur, das Georg seelenruhig Läufer und Bauer hätte wegnehmen können… Wenn Georg diese gelegentlichen Aussetzer noch abstellt, kann er ein ganz Starker werden! Letztendlich wurde es ein 2:2. Mit 5:5 Mannschaftspunkten und Platz 9 verabschiedet sich die Zweite recht ordentlich aus dem Turnier (im Vorjahr landeten wir mit 2:8 Punkten noch auf dem vorletzten Platz). Besonders hat mich Robert beeindruckt: Im Vorjahr noch alle drei Partien verloren, holte er diesmal am dritten Brett 4 Punkte aus 5 Partien - weiter so!
Empor 1: Beide Mannschaften waren recht ausgeglichen besetzt. An den beiden ersten Brettern saßen sich vier u10-Finalteilnehmer der Einzelmeisterschaft gegenüber, wobei wohl Moritz bei Chemie gegen Victoria ein wenig favorisiert waren. An Brett 3 hofften wir, dass sich Jakobs ruhige Spielweise gegen Johann Donath durchsetzen würde. Ob Dans taktische Fähigkeiten reichen würden, um gegen Jakob Fabiunke zu punkten? Moritz Greßmann stellte Victoria mit einem bekannten Entlastungsmotiv (Sf6xe4 im Italienisch) vor große Probleme schlechter stehende weiße Figuren, Rochade unterbunden folgenrichtig kamen es für Victoria zu Material- und Partieverlust. Floyds Eröffnungsexperiment Skandinavisch sah ziemlich missglückt aus und ebenso wie im Einzelfinale (wo sie in Gewinnstellung ein einzügiges Matt übersah) wähnte sich Elisabeth im Mittelspiel auf der Siegerstraße. Anstelle des eleganten, aber fehlerhaften Turmopfers auf e6 hätte Lxe6 wohl zum Sieg für Elisabeth gereicht, so stand es nun etwas glücklich für uns 1:1. Dan sah sich einem für ihn ungewohnten Königsindischen Aufbau gegenüber. Ein entscheidender Moment war sicherlich die schwarze Entlastungsidee Se7-f5!?, deren Tragweite Dan nicht erkannte und die er mit Sh3 fehlerhaft beantwortete. Nach einigem Hin und Her auch hier eine Niederlage für uns und schon den Titel für Weißensee, denn Treptow hatte in der Zwischenzeit Makkabi besiegt und damit Platz 2 sicher. Für uns blieb die Chance auf Platz 3 - alles hing nun von Jakob ab (Klar, wer als letzter spielt, bekommt auch die ganze Verantwortung ab…). Jakob hatte es mit dem ungewohnten 1.d4 zu tun, das Johann Donath aber augenscheinlich ebenso wenig kannte, sonst hätte er den schwachen Punkt d5 von schwarz erkannt und den Bauern auf d5 erobert. Jakob hielt die gedrückte Stellung zusammen, eroberte im Mittelspiel zwei Bauern und wickelte mit einem geschickten Damentausch in gewonnenes Endspiel Turm und Läufer und zwei Mehrbauern gegen Turm und Spinger ab. Der Faktor Zeit spielte nun die Hauptrolle und es gab kein Entrinnen. Eine Stunde Spielzeit ohne „Nachschlag“ ist gnadenlos und Johann gelang es immer wieder, Jakob zu beschäftigen er aktivierte seinen Springer, gab Schachs und drohte im Zusammenspiel mit dem Turm matt. Jakob entging allen Schachgeboten geschickt, bis Johann einen anderen Turmzug ausführen musste. Diesen Moment nutzte Jakob, um den Bauern auf die 3.Reihe vorzuschieben. Anita ging schon schmunzelnd weg, aber Johann hatte es noch gar nicht gesehen, das er erneut matt gedroht hatte. Dann sah man sein strahlendes Lächeln und der Turm landete auf dem richtigen Feld. Bei 1:35 min hätte es Jakob aber vermutlich ohnehin nicht mehr geschafft, die Partie zu gewinnen. So blieb nur der ebenfalls gute, aber doch undankbare vierte Platz, da GW Baumschulenweg 1 gegen die eigene Zweite in der letzten Runde souverän gewann und noch an uns vorbeizog. Immerhin hatte Baume TuS Makkabi besiegt! Bei nur 5 Runden ist immer viel Glück bei der Auslosung dabei. Im Vorjahr waren wir die lachenden Dritten, diesmal Baumschulenweg. Fazit: Der Titel geht zu recht nach Weißensee Herzlichen Glückwunsch! Robert Steglich und Jakob Scheinhütte wurden gemeinsam mit 4 aus 5 turnierbeste Spieler an Brett 3. Falls die Partien ausgewertet werden (unklar wegen der kurzen Bedenkzeit), erklimmt Robert mit 48 Pluspunkten die 800er-DWZ-Grenze und Jakob legt satte 120 DWZ-Punkte zu.
Übrigens, der 5jährige Kevin Tong holte am 4.Brett für GW Baumschulenweg 2 4,5 Punkte aus 5 Partien und putzte dabei in der letzten Runde auch noch Karl Härtel von Baume 1 weg - Kevin, weiter so! Unser Manko vielleicht, das wir bisher nicht die Möglichkeiten des Schulschachs und der in den Schulen vorhandenen Möglichkeiten (Schachkabinette, Anfängertraining zunächst nur in Schulen usw.) nutzen. Im nächsten Jahr können wir in der u10 noch mit Victoria, Jakob, Dan sowie Georg, Artem, Johanna und Lasse (alle noch 2 Jahre) spielen, während Floyd, Leon, Robert und David Sapon (war hier nicht dabei) in die u12 aufrutschen. Bisher gibt es noch keine überregionalen Meisterschaften in dieser Altersklasse. Die Deutsche Schachjugend hat aber erste Überlegung dazu angestellt vielleicht gibt es erstmalig in der kommenden Saison eine Norddeutsche Vereinsmeisterschaft u10? |
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Endstand:
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Einzelergebnisse der Empor-Spieler:
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Frank Kimpinsky
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