10.06.2008

Bericht zum Stichkampf der Jugendbundesliga Nord vom 8.Juni 2008


Nach unserem Sieg in der letzten Runde gegen Aufbau-Elbe Magdeburg belegten wir den 2.Platz in der Jugendbundesliga Nord Staffel Ost. Da die Norddeutsche Schachjugend für die DVM u20 nur 3 Finalplätze hat, bedeutete diese Platzierung, dass wir gegen den Sieger der Weststaffel einen Stichkampf um den dritten Quali-Platz  spielen würden. Daraufhin wurden wir von Christian Regert, unseren Staffelleiter, am 8.Juni nach Lehrte eingeladen.

Nun zum Wettkampf SK Nordhorn-Blanke – SV Empor Berlin: Wir traten gegen den leicht favorisierten Gegner mit Laurin Baumgardt, Gregor Spieß, Friedrich Koch, Clemens Krautschick, Alexander Melzer und Lukas Tong an. Die Farbauslosung erfolgte erst vor Ort, wir erhielten Weiß an Brett 1.


Der Beginn

Der Beginn des Wettkampfes verlief recht ruhig, nach 1 bis 1,5 Stunden war der Wettkampf ausgeglichen, wobei an einigen Brettern sowohl bei uns als auch bei den Gegnern einige Eröffnungsungenauigkeiten meist nicht ausgenutzt worden sind.

Nach 2,5 Stunden wurden einige Stellungen doch klarer: Laurin an Brett eins stand recht gut, hatte aber einiges an Zeit in die Eröffnung stecken müssen. An zwei stand Gregor auch gut, aber zu dem Zeitpunkt nur mit leichtem Vorteil. Friedrich an 3 hatte klaren Vorteil, der nun noch zu verwerten war, an vier sah die Stellung von Clemens kritisch aus, wobei er in der nächsten halben Stunde eine gute Lösung fand. An fünf  hatte Alex eine schwierige Stellung, da er nach einer Kompensation für seinen Minusbauern suchen musste. Mit einigen Ideen und ein wenig Schützenhilfe des Gegners gelang dies ganz gut.  Am sechsten Brett - nachdem die Eröffnung nicht so gut lief - konnte Lukas im frühen Mittelspiel eine ausgeglichene Stellung erreichen. Hier unterlief ihm jedoch in einer Abwicklung eine ziemliche Ungenauigkeit, was die Stellung sehr schwierig machte.


Erste Zeitkontrolle

Die Spannung steigt, wir sind ca. eine halbe Stunde vor der ersten Zeitkontrolle, Laurin und Gregor stehen gut, aber Laurin hat nur noch 5-7 min für ca. 15 Züge, Friedrich jedoch inzwischen gewonnen, Clemens sollte Ausgleich haben, Alex darf sich jetzt mit einem Leichtfigurenendspiel rumärgern, welches trotz Minusbauern besser für uns sein sollte. Lukas konnte seine Stellung nicht halten und verlor. Kurz danach rettete sich Gregors Gegner in ein Dauerschach, welches bei genauem Spiel bestimmt vermeidbar war und Alex Partie wurde auch remis. Nun, beim Stand von 2:2, lag es an Laurin und Clemens: Laurin in guter Stellung , aber mit sehr wenig Zeit. Clemens, ebenfalls mit wenig Zeit vor der Entscheidung, ob er aktiv spielen soll, um Laurin zu entlasten oder ruhig, was seiner Stellung nicht wirklich entspricht.

 Laurin schafft den Sieg gegen seinen 2200-Elostarken Gegner mit einigen Restsekunden auf der Uhr (und das nach monatelanger Wettkampfpause!). Clemens erhält zu diesem Zeitpunkt eine schlechtere Stellung, welche er zwar geduldig  weiterspielt, wobei er den Verlust dabei allerdings nicht mehr vermeiden kann. Endstand damit 3:3 - nach Berliner Wertung für uns gewonnnen, aber die Turnierordnung sagt eindeutig: Doppelrundiger Blitzmannschaftskampf mit der gleichen Aufstellung.

Das Drama – „Elfmeterschießen“

Mit dem Schiedsrichter und der gegnerischen Mannschaft einigten wir uns auf eine halbe Stunde Pause, d.h. für 15.50 Uhr wurde der Blitzwettkampf angesetzt.Das Ziel war, in beiden Kämpfen insgesamt 6,5 Brettpunkte zu erreichen. Ich wollte nun als Mannschaftsleiter den Überblick behalten, was jedoch, da sehr schnell gespielt wurde, sehr schwierig war. Alex gewann als Erster. Lukas hatte eine schöne Gewinnstellung heraus gespielt, jedoch hatten wir an allen Brettern eine schlechte Zeit - jetzt hatte ich keine Chance mehr, zu folgen. Lukas, Laurin, Gregor und Friedrich verloren alle fast zeitgleich nach Zeit! Nur Clemens gewann noch. Endstand erster Durchgang:2-4

Zweiter Durchgang: Friedrich gewann schnell. Außer bei Laurin entwickelten sich die Stellungen aber nicht positiv für uns. Laurin gewann auch -  der Gesamtblitzvergleich war allerdings hier bereits verloren. Blitzendstand:  4-8

Fazit:

In einem wechselhaften Wettkampf in den Turnierpartien hatten beide Mannschaften gute Chancen, den Wettkampf zu gewinnen. Die Siege von Laurin, der wegen seinem Abi fast zwei Jahre nicht gespielt hat, und Friedrich, der eine souveräne Partie spielte, sowie mit der Leistungssteigerung der Spieler über die gesamte Saison ist als eine sehr positive Tendenz zu werten. Alle Spieler des Teams sind noch im kommenden Jahr spielberechtigt. Hoffen wir,  dass wir in der nächsten Saison einen solchen  Stichkampf nicht brauchen!

Herzliche  Glückwünsche nach Nordhorn-Blanke zur erreichten Qualifikation!

Sven Mielke