Berliner Jugendeinzelmeisterschaft 2009
u14 - u18

(1.-7.2.2009, Fritz-Carsen-Oberschule Berlin)


AK u14 (Jahrgang 1995 und jünger): Teilnehmer von Empor Berlin: Aron Moritz, Lukas Fabian Chuan Tong , Daniel Lachmann und Georg Henke (u10)

Während es in den jüngeren Altersklassen meist um 3 Qualifikationsplätze geht, fährt  in der AK 14 , AK 16 und 18 nur jeweils der Berliner Meister zur DEM.  Und gerade in der AK 14 hat sich zur Zeit in Berlin (und vor allem beim SV Empor Berlin ) eine hohe Leistungsdichte versammelt.  Hier scheint mit das Konzept der Platzvergabe für die einzelnen Länder auch nicht konsequent, denn die Plätze werden immer an die AK vergeben, in der in den Vorjahren  die guten Leistungen erzielt wurden – allein, die  Kinder, die die Leistungen erzielt haben, rutschen ja derweil in die nächste Altersgruppe… So unterscheidet sich in diesem Jahr in Berlin der DWZ-Durchschnitt der Top 5 in den AK 16 und der AK14 nur unwesentlich (etwa 1700), liegt aber um über 200 Punkte über dem der u12.

In der AK14-18 werden die Berliner Meister in einem Schweizer System-Turnier, also ohne Vorrunden gekürt. Jüngere Spieler, die die Finals verpasst haben, dürfen (auf Antrag beim Jugendausschuss) mitspielen.  Beim u14-Finale traten 30 Teilnehmer an. Leonid Sawlin (TuS Makkabi), Deutscher Vizemeister 2008 und für die DEM u10 vorberechtigt, nahm den Kampf lieber in dem sportlich wertvolleren Feld der u14 auf als sich den Meistertitel bei der u10 „abzuholen“. Man durfte gespannt sein, wie er sich in diesem Feld hoher Leistungsdichte schlagen würde. Zu den Favoriten zählten Ruven Davydov (TuS Makkabi) , Aron Moritz, Lukas Tong, Daniel Lachmann (alle Empor Berlin) und Margarita Kostré (Schachpinguine Berlin).

In den ersten Runden tat sich – naturgemäß für das Schweizer System nicht allzuviel. Nach 4 Runden lag Aron mit 4 Punkten vorn, dahinter Ruven (3.5), dahinter lagen mit je 3 Punkten Lukas, Leonid, Max Kümpfel und André Patrick Döring. Daniel hatte zwar nur 2 Punkte, darunter aber eine Niederlage gegen Ruven. Margarita (unterlag Lukas in Runde 3) gab noch ein weiteres Remis ab – 2.5 Punkte.

In Runde 5 trafen Ruven Davydov und Aron Moritz aufeinander. In einer äußerst lehrreichen Partie siegte Ruven (nach guter häuslicher Vorbereitung?) über Aron, der nach 15…Kxf6 (statt …exf6, was zu einer vermutlichen positionelle Verluststellung führt) 16.Dh6! die ständigen Drohungen gegen seinen König nicht mehr parieren konnte und nach 26 Zügen aufgab.
Ruven gewann in Runde 6 auch gegen Lukas, der bewusst einer möglichen Remisvariante auswich. Aron überschreitet dagegen in Runde 7 nach scharfem Spiel (13.Sb5 !?) gegen Vereinskamerad Daniel im 40.Zug die Zeit, nachdem er den 20 Züge währenden Vorteil verdorben hatte, bleibt aber in der Endabrechnung auf Platz 2. Endstand Ruven – Empor 3:0 ;-)  In Runde 7 unterlag auch Margarita Ruven nach einem groben Schnitzer und musste so ihre Hoffnungen, mit einem Sieg noch zu Ruven aufzuschließen (Stichkampf!) begraben. Ruven wurde so mit  6.5 aus 7 mit großem Vorsprung Berliner Meister. Dahinter folgen die drei Empor-Spieler, was uns für die u14-Mannschaftsmeisterschaft hoffen lässt! Georg Henke , aus der u10 ebenfalls mit im Feld, fand nie so richtig ins Turnier und könnte nur mit dem Sieg in der letzten Runde ein wenig versöhnen. Und Leonid?  Er unterlag nur Andre Döring (dem am Ende ein wenig die Puste ausging) und Aron und war mit 5 Siegen und Platz 5 „voll im Limit“.

Rang

Teilnehmer

Verein

NWZ

At

S

R

V

Punkte

Buchh

1.

Davydov,Ruven

TuS Makkabi Berlin

1854

M

6

1

0

6.5

30.5

2.

Moritz,Aron

SV Empor Berlin

1890

M

5

0

2

5.0

33.0

3.

Tong,Lukas Fabian Chuan

SV Empor Berlin

1770

M

5

0

2

5.0

29.0

4.

Lachmann,Daniel

SV Empor Berlin

1624

M

5

0

2

5.0

28.0

5.

Sawlin,Leonid

TuS Makkabi Berlin

1612

M

5

0

2

5.0

25.0

6.

Kostré,Margarita

Schachpinguine Berlin

1643

W

4

1

2

4.5

28.5

7.

Perestjuk,Marko

SC Zitadelle Spandau

1342

M

4

1

2

4.5

26.0

8.

Rolfes,Leon

SF Siemensstadt

1366

M

4

1

2

4.5

25.0

9.

Döring,André Patrick

Treptower SV

1328

M

4

0

3

4.0

30.5

10.

Arikan,René

SC Weisse Dame

1123

M

4

0

3

4.0

29.0

11.

Kümpfel,Max

GW Baumschulenweg

1380

M

4

0

3

4.0

26.0

12.

Korzec, Alexander

SC Weisse Dame

M

4

0

3

4.0

18.0

13.

Donath,Johann

Chemie Weißensee

1122

M

2

3

2

3.5

28.5

14.

Maslov,Maxim

SC Zitadelle Spandau

1335

M

2

3

2

3.5

28.0

15.

Denkert,Robert

GW Baumschulenweg

1138

M

2

3

2

3.5

24.5

16.

Tran,Khoa An Le

Treptower SV

M

2

3

2

3.5

23.0

17.

Maaßen,Sebastian

SF Siemensstadt

752

M

3

1

3

3.5

22.5

18.

Brenck, Jonas

SF Siemensstadt

930

M

3

1

3

3.5

22.0

19.

Fartmann,Oliver

GW Baumschulenweg

1405

M

2

2

3

3.0

29.5

20.

Siegemund,Georg

GW Baumschulenweg

1322

M

3

0

4

3.0

26.0

21.

Fischer,Maxi

Rot-Weiß Neuenhagen

980

W

3

0

4

3.0

25.5

22.

Wonneberger,Mario

SF Siemensstadt

M

3

0

4

3.0

22.0

23.

Berger,Marco

Rot-Weiß Neuenhagen

892

M

3

0

4

3.0

21.5

24.

Stoll,Oliver

SC Weisse Dame

773

M

3

0

4

3.0

20.0

25.

Henke,Georg

SV Empor Berlin

986

M

2

1

4

2.5

18.5

26.

Lehre,Nikolai

SC Kreuzberg

817

M

2

0

5

2.0

22.5

27.

Kempowski,Robert

GW Baumschulenweg

841

M

2

0

5

2.0

19.5

28.

Döbler,Niklas

SK Tempelhof

M

2

0

5

2.0

17.0

29.

Vu,Phuc Anh

Treptower SV

M

1

0

6

1.0

17.5

30.

Wierzbicki,Jirawat

Schachpinguine Berlin

782

M

0

1

6

0.5

18.5

linkes Bild: Ruven Davydov, Berliner Meister u14, rechtes Bild: Aron Moritz, Berliner Vizemeister u14
linkes Bild: Lukas Tong , u14 Platz 3 und Daniel Lachmann, Platz 4. rechtes Bild: Georg Henke (u10) spielte bei der u14 mit.


AK u16 (Jahrgang 1993 und jünger): Teilnehmer von Empor Berlin: Valeria Velina, Caner Kazman und Ramesh Sivakumaran

Hier kämpften 16 Teilnehmer im Schweizer System-Modus um den Sieg. Während es für Ramesh darum ging, Wettkamppraxis zu bekommen und eine möglichst gute DWZ-Einstiegszahl zu erzielen, wollten Valeria und Caner in Kampf um den Titel kräftig mitmischen. Nominell waren  jedoch Alexej Kropman (DWZ 1911) und Cosmin-Alexandru Ivascu (DWZ nunmehr 1857) die Favoriten. Alexei remisierte bereits in Runde 3 (gegen Jan Paul Cremer) und unterlag gar in Runde 4 (gegen Julius Frederking), während Cosmin zwar immer supersolide Partien bot, aber nur selten die Remisgrenze knackte (letztlich 1 Sieg, 6 x remis!). Valeria unterlag gleich in Runde 1 und fand erst nach drei aufeinander folgenden Siegen in Runde 2-4 wieder Anschluss. Dann setzte es wieder eine Niederlage gegen Alexei, doch ein Sieg gegen Grigori Paris folgte. Auch Caner kassierte eine Niederlage gegen Alexei und in Runde 4 auch gegen Valeria. Dem stehen 4 Siege aus den restlichen 4 Partien gegenüber. Ramesh scheiterte häufig an seinen Zeitproblemen – er muss unbedingt trainieren, effektiver zu rechnen. Sein strategisches Verständnis ist dagegen beeindruckend.

In der letzten Runde musste Alexei Kropman (4.5) gegen Remisenkönig Alexandru Cosmin Ivascu (3.5), Caner (4) gegen Jan Paul Cremer (4.5) und Valeria (4) gegen Julius (4) antreten. Insgesamt konnten sich noch 5 Spieler Hoffnungen auf den Meistertitel machen! Zum Verlauf: Tatsächlich gelingt es Alexei nicht, Cosmin zu bezwingen (nach 35.a3! hätte er jedoch ein gewinnträchtiges Endspiel auf dem Brett und den sicheren Titel in der Hand gehabt). Valeria greift in einem gewonnenen Turmendspiel mit 2 Bauern mehr daneben (64…f4?) und muss sich ebenso wie Caner (37…Lxd6?, 40….b5?) mit einem Remis begnügen - Stichkampf und Titel adé. Der Titel wird nun in einem Stichkampf zwischen Alexei Kropman und Jan Paul Cremer entschieden. Bruno Triebus (3.5) siegt gegen Georg Tscheuschner und weil alle anderen Partien vorn Remis enden, schiebt er sich noch auf den 3. Platz.

links: Valeria Velina, Platz 5 u16, rechts: Caner Kazman, Platz 6, unten rechts Ramesh Sivakumaran (12.)

Rang

Teilnehmer

Verein

NWZ

G

S

R

V

Punkte

Buchh

1.

Kropman,Alexei

TuS Makkabi Berlin

1911

7

4

2

1

5.0

30.5

2.

Cremer,Jan Paul

Schachpinguine

1676

7

3

4

0

5.0

28.0

3.

Triebus,Bruno

SW Lichtenrade

1767

7

3

3

1

4.5

30.5

4.

Frederking,Julius

Schachpinguine

1753

7

2

5

0

4.5

30.0

5.

Velina,Valeria

SV Empor Berlin

1542

7

4

1

2

4.5

26.0

6.

Kazman,Caner

SV Empor Berlin

1700

7

4

1

2

4.5

25.5

7.

Ivascu,Cosmin Alexan

Rotation Pankow

1857

7

1

6

0

4.0

25.5

8.

Penner,Markus

SK Zehlendorf

1681

7

4

0

3

4.0

24.0

9.

Paris,Grigori

TuS Makkabi Berlin

1602

7

3

2

2

4.0

21.0

10.

Tscheuschner,Georg

GW Baumschulenweg

1616

7

3

1

3

3.5

27.0

11.

Strowig,Justin

GW Baumschulenweg

1314

7

2

3

2

3.5

19.5

12.

Sivakumaran,Ramesh

SV Empor Berlin

7

3

0

4

3.0

20.5

13.

Münch,Robert

Treptower SV

1703

7

2

1

4

2.5

22.5

14.

Hörmann,David

SC Weisse Dame

1287

7

2

1

4

2.5

19.0

15.

Kather,Vincent

SC Weisse Dame

781

7

1

0

6

1.0

21.5


AK u18 (Jahrgang 1991 und jünger): Teilnehmer von Empor Berlin: Vincent Stebel

In den letzten Jahren wurden wir von Spielstärke und Leistungen der Empor-Teilnehmer  in die Altersklasse recht verwöhnt  - aber mittlerweile sind die Spieler alle der u18 entwachsen. Die meisten spielen im Jugendbereich noch in der u20-Jugendbundesliga: Laurin Baumgardt, Gregor Spieß, Friedrich Koch, Clemens Krautschick, Alexander Melzer und auch Katja Nekrasova (früher TuS Makkabi). Vincent mühte sich tapfer, konnte hier jedoch keine Bäume ausreißen. Hinzu kam ein zweimaliger Nichtantritt (auf Nachfrage: wegen Krankheit - Kreislaufprobleme). Insgesamt waren Vincents Partien recht ordentlich.  Klarer Sieger und damit Berliner Meister: Georg Kachibadze, der im direkten Duell Kevin Huth glücklich bezwang. Kevin taucht nicht einmal mehr im Endklassement auf – nach 5 Runden war Schluss, warum auch immer. Diese u18-Meisterschaft ist ein trauriges Kapitel – gerade mal 10 Spieler beendeten den Wettkampf. Platz 3 wurde mit zwei kampflosen Punkten, darunter einem in der letzten Runde, vergeben. Hält die Tendenz weiter so an, können wir in der u18 bald wieder ein Rundenturnier organisieren... Unglaublich, dass sich in der Hauptstadt Deutschlands gerade mal zehn 16-17jährige Jugendliche finden, die die notwendige Zeit für den Kampf um die Berliner Meisterschaft investieren möchten  bzw. können. Wo ist der Anreiz, wenn der Meistertitel aussichtslos scheint und nur der Erste sich qualifizieren kann und dem so großer Zeitaufwand gegenübersteht? Die Tendenz ist durchaus auch schon  bei der u16 zu beobachten. Was können wir nur tun, um gegen Poker, Playstation und diversen anderen Interessen zu bestehen? Das auch in dieser Altersklasse grundsätzlich Interesse für Schach besteht, beweisen 216 Teilnehmer kürzlich beim 1.Schachturnier des Max-Planck-Gymnasiums – an einem Tag!! Ideen: Einbindung nichtorganisierter Spieler, KO-System,  Schnellschach und dann eine Finalrunde der besten 4?

Rang

Teilnehmer

NWZ

Verein

At

S

R

V

Punkte

Buchh

BuSumm

ff

1.

Kachibadze,Georg

2109

SK König Tegel

M

6

1

0

6.5

24.5

161.0

2.

Tran Viet,Linh

1634

SC Eintracht Berlin

M

4

1

2

4.5

26.0

165.5

3.

Müller,Anna-Louise

1667

Borussia Friedrichsfelde

W

4

1

2

4.5

24.5

162.0

4.

Zesewitz,Martin

1649

SF Friedrichshagen

M

3

2

2

4.0

24.0

165.0

5.

Smajic,Mirza

1598

Borussia Friedrichsfelde

M

4

0

3

4.0

21.0

165.0

6.

Yuan,Yizheng

1712

Schachpinguine Berlin

M

3

1

3

3.5

24.5

163.0

7.

Stognief,Ole

1543

SK Zehlendorf

M

2

3

2

3.5

23.5

158.5

8.

Hintze,Emanuel

SK Zehlendorf

M

3

0

4

3.0

23.5

161.5

9.

Kather,Yannick

1405

SC Weisse Dame

M

2

1

4

2.5

22.0

157.5

10.

Stebel,Vincent

1134

SV Empor Berlin

M

1

0

6

1.0

23.5

157.0

11.

Huth,Kevin

1948

SC Kreuzberg


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