Betriebsschach in Berlin:
Deutsche Mannschaftsmeisterschaft 2009 in Berlin

Die Berliner Mannschaften mischen vorne mit bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft 2009 in Berlin
Kurzbericht von der Deutschen Betriebsschachmeisterschaft 2009 vom 22. - 25.10.2009 im Rathaus Berlin Schöneberg
Autor: Bernd Bötzel

Neben unseren jährlichen Bughouse (Tandemschach) -Turnieren spiele ich  neben Empor Berlin auch noch für SG Bund beim Betriebsschach mit. Dieses mal haben wir mit zwei Mannschaften an der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Betriebsschach beteiligt. Mit 56 Mannschaften fand diese vom 22. – 25.10.2009 in Berlin im Rathaus Schöneberg statt.

Mit 7 Großmeistern und diversen IM´s und FM´s war das Turnier stark besetzt – neben dem amtierenden Deutschen Einzelmeister Arik Braun (Brett 1 für Gillette) waren diverse bekannte Berliner Spieler am Start (GM Mladen Muse, GM Robert Rabiega, GM Rainer Polzin, IM Figura etc)

Für die SG Bund 1 Berlin hatten (Ex)-Emporspieler in der Mehrheit:

Ralf Schnabel (SG Bund - Erzgebirge Aue – früher SV Empor Berlin)      
Maximilian Tyrtania (SG Bund - vereinslos – früher SG Lasker Steglitz)   
FM Frank Darnstädt (SG Bund – vereinslos – früher SV Empor Berlin)    
Karsten Graudons (SG Bund – USV Potsdam)      
Bernd Bötzel (SG Bund – SV Empor)          

In den historischen Sälen des Rathauses waren neben einen angenehmen Ambiente auch eine sehr professionelle und effiziente Organisation bemerkenswert – pünktlicher Beginn, Ergebnisse eine Stunde nach Rundenende im Internet und eine streitfreie Spielkultur… ein einziges Handyklingeln beendete zeitnahe eine Partie;-)

7 Runden Schweizer System mit einem neuen Zeitsystem - 75 Min. für 40 Züge und 15 Min. für den Rest – jedoch zzgl. 30 Sek. Bonus für jeden Zug… für Blitzschachspieler ein Graus, da der bisher im Betriebsschach übliche Modus 2 Stunden für die Gesamte Partie mit Blitzschach am Ende „beerdigt“ wurde.

Für uns lief es am ersten Tag sehr gut – nach  einem sicheren 4:0 gegen Allianz Frankfurt und eine  3,5:0,5 gegen Präsident 3 lagen wir am ersten Tag auf Platz 1 bei der Deutschen Betriebsschachmannschaftsmeisterschaft – da kann man noch seinen Enkeln von erzählen;-)

In der dritten Runde hatten wir dann die Ehre, gegen die SG P+G Gillette Berlin zu spielen – ELO Durchschnitt 2460 – 3 GM, 1 FM und ein 17jähriger mit 2239 der so gut spielt, das ein GM nicht eingesetzt wird. GM Arik Braun ließ Ralf Schnabel keine Chance – Maximilian schlug GM Rabiega und Karsten Graudons und ich gewannen…. leider nur an Erfahrung – ein 1:3 gegen den späteren Deutschen Meister…. kein Wunder – unser Manager und Coach Abdollah Safa-Nia kam erst am Nachmittag zur 4. Runde.

Die 4. Runde gegen Provinzial Düsseldorf 1 lief wieder ganz gut – eine 3:1 und Platz 8 am zweiten Tag.

Der fünfte Tag begann mit einer deutlichen Ersatzverstärkung – ich wurde durch FM Frank Darnstädt ersetzt, der nur am Wochenende spielen konnte. Dennoch gab es eine 1,5 zu 2,5 Schlappe gegen BA Tempelhof, wobei Maximilian trotz Fieber IM Ulf von Herrmann schlug und Frank Darnstädt ein Remis sicherte.

Die sechste Runde begann für uns spannend – Max sprach mir auf die Handymailbox, dass er 39 Fieber habe und ich spielen solle – ich war zwar im Spiellokal, hatte aber mein Handy aus. Er kam zwei Minuten vor Spielbeginn und nach kurzer Mannschaftssitzung hat er dann doch gespielt und seinen 6 Brettpunkt in der 6. Runde eingefahren. Ein 3,5 zu 0,5 in der 6. Runde gegen HUK Coburg 2 brachte und auf Platz 10 in der Schlussrunde.

In der 7. Runde kam ich wieder zum Einsatz, da Karsten Graudons seine Jugendbundesligamannschaft vom USV Potsdam betreuen musste. Gegen SG Stern Stuttgart 1 kam es nach einem schnellen Remis von Ralf am ersten Brett gegen eine  2400ter zu einem zähen Kampf um Brettpunkte – mit 8:4 Punkten mussten wir auf maximale Brettpunkte spielen, um noch vorne Mitmischen zu können.

Dies gelang – mit 3,5 zu 0,5 hatten wir schlussendlich 20 Brettpunkte – 0,5 mehr als der Deutsche Meister P+G Gillette, der mit 13:1 Mannschaftspunkten Deutscher Meister wurde Berlin und mehr als jedes andere Team. Mit Platz 6 waren wir mit 10:4 Punkten insgesamt sehr zufrieden – zumal Maximilian Tyrtania mit 39 Fieber an zwei Tagen 7 aus 7 holte.

Nachfolgend die Ergebnisse an den Einzelbrettern:

Ralf Schnabel               3/7   
Maximilian Tyrtania       7/7
FM Frank Darnstädt      2/3   
Karsten Graudons        3,5/6
Bernd Bötzel                 4/5

Damit hat sich Maximilian mit 7/7 nicht nur die beste Brettwertung an Platz 2 sondern auch noch die beste Brettwertung des Gesamtturniers gesichert – gar nicht auszudenken, wenn er mal ohne Fieber ans Brett geht!!

Nach Brettpunkten wären wir Deutscher Meister – nach Mannschaftspunkten immerhin Sechster – ein erfolgreiches Turnier …. auch für Empor;-)

Tabellen unter

www.fvschach.de und BSV-wiki