24.11. |
Bericht vom XX. Internationalen Torgelower Nachwuchsopen (19.-21.11.2010) |
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Terra ukera - Ein Wochenende im Ukranenlandweitere Bilder (geschützter Bereich)Im Vorjahr reisten wir mit 8 Spielern zum XIX. Torgelower Nachwuchs-Open und fuhren ohne Pokal nach Hause. In diesem Jahr stellte unsere Berlin-Delegation mit 30 Spielern mehr als ein Viertel aller Teilnehmer! Neben 12 Spielern von Empor Berlin (allesamt in der WK I, dem u8-u12-Turnier) und 16 vom Treptower SV (7 in der WK I, 9 in der WK II u14-u20) waren die u8-Mädchen Luise Schnabel (GW Baumschulenweg) und Fea Schirmacher (Schach-AG der Grundschule am Kollwitzplatz) mit ihren Müttern in unserer „Reisegruppe“ - Reiseleiter waren Bettina Bensch (Treptower SV) und Frank Kimpinsky (Empor Berlin). Die ebenfalls mitreisenden Mütter von Kosmo Hirche und Ole Karge halfen ebenfalls tatkräftig. Bei der Größe lässt sich das natürlich nicht mehr mit dem Auto bewerkstelligen - die erste zu bewältigende Hürde lieferte dann auch prompt die Bundesbahn für uns: Abfahrt Berlin-Gesundbrunnen, Freitagnachmittag und ein Regionalexpress, bei dem die Fahrt bis Torgelow (und Ückermünde) noch mit dem Brandenburgticket möglich war, lieferte ideale Bedingungen für einen realen Stresstest. Analog zu einem Lotteriespielsystem mit Gewinngarantie wurde die Reisegruppe kurzerhand in 5er-Gruppen aufgeteilt und über den Bahnsteig verteilt. Den Hauptgewinn - Sitzplätze für alle Gruppenmitglieder gab es zwar nicht, aber der eine oder andere Platz war schon drin, sofern man es schaffte, sich über die Gepäckstücke und Mitfahrenden hinweg in den oberen Wagenbereich zu kämpfen. Glücklicherweise scheinen die meisten Menschen in und um Berlin zu wohnen - ab Eberswalde wurde es jedenfalls merklich leerer und die Fahrt erholsamer. Wir hatten kurz vor Antritt der Reise noch umdisponiert, mit einem regionalen Busverkehrsunternehmen verhandelt und die Zusage erhalten, die einstündige Zwangspause in Pasewalk bis zum Warten auf den nächsten Zug nach Torgelow gegen eine schöne Busfahrt übers Land eintauschen zu können. Im Prinzip war alles ok: Der Bus stand am Bahnhofsvorplatz und wartete allerdings nicht auf uns, sondern nur noch, weil der Fahrer angeblich die Abfahrtszeit verschusselt hatte. Er wusste jedenfalls gar nichts von unserem Anrücken und nur eine gehörige Portion Erinnerung (an den Namen der Busfirma und des Dispatchers, die Abfahrtzeiten & Streckenführung und nicht an den zu entrichtenden Gesamtpreis) überzeugte den Busfahrer, trotz seines Arguments „oh Gott, und wer macht hinterher alles sauber?“ uns samt Gepäck in den Reisebus mit seinen äußerst unpraktischen schmalen Gang einsteigen zu lassen. Ankunft Torgelow-Markt 18:55 - die 300m bis zur Herberge Ukranenland (Ukranen.. aha!) waren dann nur noch ein Klacks. Abendessen (aus eigenen Reserven), Zimmer und Betten beziehen und Vorräte in den benachbarten Supermärkten auffüllen - dann war endlich Freizeit. Natürlich nur noch ein wenig für die Jüngsten, denn 6 anstrengende Runden wollten am nächsten Tag erst mal gespielt sein. Vorlesen für die Jüngsten (durch die Mutter von Kosmo) half beim Einschlafen (na ja - wirklich Ruhe war erst ein wenig später, stimmt´s, Wladimir?). Abends gab es dann auch das übliche Treffen der Betreuer und Eltern mit der Abstimmung, wie der morgige Tag ablaufen sollte (Wecken, Frühstück, Turnieranmeldung - was tun zwischen den Runden, Freizeitgestaltung Samstag Nachmittag, wer darf am Samstag wie lange aufbleiben..) und zwischenzeitlichen Kontrollen der Nachtruhe - für erstmals mitreisende Mütter war das Neuland.
Der nächste 3-Runden-Block wurde am Samstagnachmittag, nachdem wir den vom Gastgeber eingerichteten schmackhaften und preiswerten Imbiss „geplündert“ hatten, gespielt. Diese Nachmittagspartien waren eindeutig die größte kräftemäßige Herausforderung für die jüngsten Teilnehmer - egal, ob längere Partien gespielt wurden oder nicht: Auch die Pausenzeit ist für die Teilnehmer anstrengend und die 6. Runde endete für die letzten erst gegen 18:00 nach knapp 8,0 h Turnierzeit! Wie sah es nach 6 Runden also am Samstagabend aus?
Nach dem Abendessen (gegen 18:30) im Ukranenland blieb noch Zeit vor dem Schlafengehen - je nach Altersstufe. Für die Älteren stand Pokern auf dem Programm, die Jüngeren schnappten sich ihre Kopfkissen und rückten im Konferenzaum ein: Der wunderschöne sanfte Schachfilm „Lang lebe die Königin!“ (NL, 1996) nach einem Roman von Esme Lammers stand auf dem Programm. Und wem beides nicht so recht zusagte, bastelte halt Bumerangs und probierte sie auch gleich aus…Bettina Bensch hat ja immer was Überraschendes auf Lager ;-) Am Sonntagmorgen - am Abreisetag - gab es wie üblich ein wenig Hektik: Betten abziehen, Sachen zu Ende packen (dabei möglichst nix vergessen), und dann auch noch waschen, Zähneputzen, frühstücken und mit den Klamotten bis 9 Uhr zum Spiellokal? Geht doch gar nicht! Geht doch, pünktlich rückten wir in den Ückersaal ein. Teil 3 (die abschließenden drei Runden) begann.
Völlig verblüffend waren die Ergebnisse von Fea Schirmacher. Häufig hieß es „Hop oder Top“, und so sammelte sie fleißig Punkt um Punkt. War sie am Samstagnachmittag beim Sammeln noch leer ausgegangen, kamen Sonntag noch einmal zwei Punkte dazu. „Kommentar“ von Fea zu mir: Ich versteh das nicht - ich hab schon wieder gewonnen! (mit Betonung auf „wieder“). Belohnung: 4 Siege und Platz 1 in der Mädchenwertung u8 (Jg. 2002 und jünger). Hier waren die Teilnehmerinnen zwar spärlich gesät, aber das Fea klar vor Luise Schnabel (2.5) landete, war schon überraschend. Das waren also diesmal 3 Pokale für Berlin, nachdem wir im Vorjahr leer ausgingen. Turnier-Gesamtsieger in der WK I wurde Wojciech Smieszek (Jg. 1998) vom KSz GRYF Szczecin - 9 aus 9! Zur Erinnerung: Wojciech siegte auch im Vorjahr und unterlag lediglich gegen unseren Jakob Scheinhütte, der ja diesmal zeitgleich bei der zweiten Vorrunde der BJEM „nachsitzen“ musste. Gesamtsieger in der WK II (u20) wurde mit Lukasz Licznerski (8 aus 9, MDK nr. 1 Bydgoszcz) ein u16-Spieler! Hier konnten die Treptower Teilnehmer im Kampf um die Spitze nicht mehr eingreifen und tummelten sich fast ausnahmslos im Mittelfeld: Khoa, Marc, Richard, Thomas und Tim je 5, Robert und André je 4.5, David 2.0. Endstand WKI (u8-u12) +++ Endstand WKII (u14-u20) +++ Zur Homepage des Veranstalters +++ Homepage Ukranenland
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Nach dem Turnier gab es zur Belohung für die guten Leistungen für alle ein Eis. Danach stürzten wir uns wieder in das Abenteuer Deutsche Bahn. Die Gruppenfahrkarte war für uns mit der Auflage verbunden, in Eberswalde den IC zu verlassen, um 5min später in den nachfolgenden Regionalexpress einzusteigen, der dann hinter dem IC mit 5min Rückstand am Bahnhof Gesundbrunnen eintreffen sollte. Absicht, um den IC freizuhalten? Oder einfach nur schlechter Stil von der Bahn/falsche Programmierung im Buchungssystem? Jedenfalls völlig sinnlos, da niemand unserer Plätze zwischen Eberswalde und Berlin reserviert hatte. Die Zugbegleiter hatten ein einsehen...und wir durften drin bleiben. Ach ja, die Ukranen...Wikipedia dazu: Die Ukranen (auch: Ukrer) gehören ... zu den westslawischen Stämmen, die in etwa zwischen den Flüssen Elbe und Saale im Westen und den Prypjat-Sümpfen im Osten (heute Ukraine) siedelten. Ihr Name ist vom Fluss Ucker abgeleitet. ...Etwa im 7. Jahrhundert wanderten Slawen in das Uckergebiet ein, nach welchem sie als Ukranen bezeichnet wurden. Dieses Gebiet wurde urkundlich zunächst als terra ukera erwähnt und erst ab dem 15. Jahrhundert als Uckermark bezeichnet. Zentrum des Stammes lag um die Uckerseen Ober- und Unteruckersee. 948 wurde das Gebiet dem Bistum Brandenburg zur Mission angewiesen. Frank Kimpinsky |